A13 für alle — Erfolgreiche Veranstaltung des BV Oberbayern
A13 für alle – wie sehr dieses Thema polarisiert zeigte sich an der Teilnehmerzahl.
Ca. 70 Interessierte, teilweise vor Ort, teilweise online zugeschaltet, wollten am 31. Januar mit Wolfgang Fackler, MdL und Vorsitzender des Ausschusses für Fragen des öffentlichen Dienstes und der Landesvorsitzenden des AKS Dr. Ute Eiling-Hütig, MdL diskutieren.
Zunächst machte Hr. Fackler deutlich, dass seit der letzten Systemreform einige weitere Herausforderungen, wie Integration, Werte- und Demokratieverständnis die Schulen beschäftigen. Zwar seien in den letzten Jahren 20000 Stellen geschaffen worden, trotzdem hätte man früher auf den Demografischen Wandel reagieren müssen. Dann erläuterte er den Stufenplan, mit dem die Landesregierung bis zur Mitte dieses Jahrzehnts das Ziel A13 als Einstieg für alle Lehrer, wie von Ministerpräsident Dr. Markus Söder angekündigt, umsetzen möchte. Probleme dabei sind jedoch der Grundsatz, dass die Ausbildung die Besoldung bedingen muss und das Abstandsgebot der Besoldungsstufen gewahrt bleiben muss.
Schnell wurde in der anschließenden Diskussion deutlich, dass es Bedenken gegen das Vorgehen gibt, da dadurch etwa das Lehramt Gymnasium und Berufliche Schulen abgewertet wird.
Eine Anregung, dem Lehrermangel zu begegnen war, es besser zu ermöglichen, dass sich Fachlehrer zu Mittelschullehrern weiterqualifizieren.
Bedenken gegen A13 für alle gab es auch mit dem Einwand, dass viele junge Leute ihren Beruf nicht nach dem Einstiegsgehalt sondern nach der Work-Life-Balance wählen. Durch die vielen zusätzlichen Verwaltungsaufgaben und andere Anforderungen an die Lehrkräfte, etwa bei der IT in den Schulen, schneidet hier der Lehrerberuf nicht sehr gut ab. Das Ziel muss sein, die Zufriedenheit der Lehrkräfte und die Attraktivität des Berufs zu steigern. Vergleicht man den Lehrer z. B. mit der Polizei gibt es im Schulbereich zu wenig Aufstiegsmöglichkeiten.
Einig waren sich aber alle Teilnehmer, dass Bayern an seinem differenzierten Schulsystem festhalten muss, um unsere Qualität zu halten.
Quintessenz der Veranstaltung:
Man muss die Verwaltung entschlacken, statt der Regelbeurteilung eine Anlassbeurteilung einführen und insgesamt mehr nach außen ausstrahlen, dass Lehrer ein toller Beruf ist. Der Beruf muss wieder attraktiv werden und dafür müssen die geeigneten Umfelder geschaffen werden. Zudem muss überprüft werden, ob angesichts der gewachsenen und veränderten Anforderungen an die Schulen, insbesondere in Grund- und Mittelschule die Besoldung noch angemessen ist.
Schlusssatz von Herrn Fackler: „Schule ist eine Baustelle, aber es herrscht kein Baustopp.“
Danke an alle, die mitdiskutiert haben und den beiden Abgeordneten die entsprechenden Hausaufgaben in ihre Ausschüsse im Landtag mitgegeben haben.
Elke Niedermair