AKS Dachau: Der Umgang mit dem Defibrillator ist kein Hexenwerk!

Zu einer kurz­wei­li­gen und sehr infor­ma­ti­ven Ein­füh­rung in die Ers­te Hil­fe mit dem Defi­bril­la­tor, von den meis­ten kurz Defi genannt, kamen am 13. Janu­ar 2020 auf Ein­la­dung des AKS Dach­au eini­ge Inter­es­sier­te im Zieg­ler­bräu Dach­au zusammen.

Der Aus­bil­dungs­lei­ter des BRK Dach­au, Herr Karl­stet­ter, klär­te in sei­ner gewohnt kurz­wei­li­gen Art vie­le Miss­ver­ständ­nis­se auf und lie­fer­te viel Hin­ter­grund­in­for­ma­tio­nen, bevor die Anwe­sen­den das Gerät in der Pra­xis an einer Pup­pe aus­pro­bie­ren konnten.

Laut Herrn Karl­stet­ter ist die Ers­te Hil­fe in unse­rem Land­kreis sehr gut auf­ge­stellt, es gibt sehr vie­le Stel­len, an denen Defi­bril­la­to­ren zugäng­lich sind, wenn auch nicht immer ganz öffent­lich, wie etwa im Dach­au­er Rat­haus; an die­ses Gerät kommt man nur wäh­rend der Öff­nungs­zei­ten. Durch die immer wei­ter wach­sen­de Anzahl der Defis und die Ver­bes­se­rung bei der Ers­te-Hil­fe-Infra­struk­tur, z.B. durch die ehren­amt­li­chen Hel­fer vor Ort, ist es in den letz­ten 2 Jah­ren gelun­gen, die Zahl der Über­le­ben­den eines Herz­still­stan­des von 17% auf 38% zu erhö­hen. Herr Karl­stet­ter hat sich jedoch 50% zum Ziel gesetzt.

Wie hilf­reich die Defis sein kön­nen, zeig­te Herr Karl­stet­ter ein­drucks­voll anhand eines Bei­spiels aus dem OEZ. Dort kam der Defi in der Vor­weih­nachts­zeit 2019 6 mal zum Ein­satz, 5 Pati­en­ten konn­ten dadurch geret­tet wer­den. Wer bei einer Herz­at­ta­cke wäh­rend der ers­ten 3 Minu­ten Hil­fe bekommt, hat eine 80%ige Über­le­bens­chan­ce. Aller­dings haben vie­le Men­schen Angst, etwas falsch zu machen, und dem Pati­en­ten noch mehr zu scha­den. Hier konn­te Herr Karl­stet­ter beru­hi­gen. Das Gerät gibt kur­ze, gut ver­ständ­li­che Anwei­sun­gen, was zu tun ist. Es führt den Hel­fer durch die gesam­te Anwen­dung und so kann die Zeit über­brückt wer­den, bis die Pro­fis vom Ret­tungs­dienst, meist spä­tes­tens nach 8–12 Minu­ten, über­neh­men. Eben­so beru­hig­te er die Anwe­sen­den, dass auch die Herz­druck­mas­sa­ge pro­blem­los ange­wen­det wer­den kann. Selbst wenn dabei eine Rip­pe bricht, das ver­heilt schnell und ist immer noch bes­ser, als den Pati­en­ten ster­ben zu lassen.

Stand­or­te von Defis erkennt man an dem grü­nen Schild. Das BRK Dach­au hat auch eine App, die einem alle Stand­or­te von Defis anzeigt. Die BRK-Defi-App kann kos­ten­los im App­le­S­to­re und bei Goo­gle­play her­un­ter­ge­la­den werden.

 

 

Einen Wunsch hat Herr Karl­stet­ter noch für die Zukunft. Wie z.B. in Ingol­stadt bereits aktiv, wür­de er sich auch für den Land­kreis Dach­au ein Sys­tem von Mobi­len Ret­tern wün­schen. Das sind Pri­vat­per­so­nen, die in Ers­ter Hil­fe geschult sind und bei einem Not­fall in ihrer Nähe über das Smart­phone alar­miert wer­den kön­nen um den Pati­en­ten zu ver­sor­gen, bis der Ret­tungs­wa­gen eintrifft.

 

 

 

 

 

Michael Niedermair, Helga Schiller, BRK Dachau - Herr Karlstetter

Micha­el Nie­der­mair, Hel­ga Schil­ler, BRK Dach­au — Herr Karlstetter

Wir dan­ken für die­se infor­ma­ti­ve, hilf­rei­che und kurz­wei­li­ge Ver­an­stal­tung. Auch wenn wir hof­fen, das Gelern­te nie anwen­den zu müs­sen, ist es ein beru­hi­gen­des Gefühl, wenn man im Not­fall weiß, was zu tun ist.

Elke Nie­der­mair

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bild: pix­a­by Openicons