Schriftliche Anfrage: Homeschooling wider Willen?

… Nicht weni­ge Eltern ver­wei­gern sich aus ver­schie­de­nen Grün­den der Anschaf­fung bzw. Mit­nah­me digi­ta­ler End­ge­rä­te oder ver­fü­gen zu Hau­se nicht über einen not­wen­di­gen Internetanschluss.

Ich fra­ge die Staatsregierung:

  1. Ersetzt die pan­de­mie­be­ding­te Ein­füh­rung von „Home­schoo­ling“ die Schulpflicht?
  2. Wie gedenkt man Kin­der aus Haus­hal­ten ohne Inter­net­an­schluss zu beschulen?
  3. Wel­che Mecha­nis­men wer­den künf­tig grei­fen, falls fest­ge­stellt wird, dass Home­schoo­ling nach­weis­lich nicht funktioniert?
  4. Besteht ein Zwang zur Nut­zung von digi­ta­len End­ge­rä­ten zur Bewäl­ti­gung schu­li­scher Aufgaben?
  5. Wie vie­le Fäl­le sind dem Staats­mi­nis­te­ri­um für Unter­richt und Kul­tus in der Sum­me bekannt, bei denen digi­ta­ler Unter­richt aus prin­zi­pi­el­len Erwä­gun­gen abge­lehnt wird (falls mög­lich, auf­ge­glie­dert nach Regie­rungs­be­zir­ken angeben)?

…”

Die Ant­wor­ten des Staats­mi­nis­te­ri­ums für Unter­richt und Kul­tus­vom 01.10.2020 fin­den Sie
hier — PDF zum Download

Anfra­ge vom 24.07.2020 18/10188 — Stand: 17.11.2020

Antrag: Ausbildung und Finanzierung von Systemadministratoren an Schulen vorantreiben, digitale Weiterbildung von Lehrkräften verstärken


Der Land­tag wol­le beschließen:
Die Staats­re­gie­rung wird auf­ge­for­dert, auf eine schnel­le Eini­gung mit dem Bund bezüg-
lich der Erwei­te­rung der för­der­fä­hi­gen Inves­ti­tio­nen im Digi­tal­Pakt Schu­le, wel­che die
Aus­bil­dung und Finan­zie­rung von Sys­tem­ad­mi­nis­tra­to­ren für Schu­len beinhal­tet, hinzu-
wir­ken. Dabei hat sie ins­be­son­de­re geeig­ne­te Maß­nah­men zu tref­fen, um die digitale
Wei­ter­bil­dung von Lehr­kräf­ten zu ver­stär­ken, da dies eine zwin­gen­de Voraussetzung
für die Betei­li­gung des Bun­des an der För­de­rung darstellt.
…”

==> Beschluss: Ableh­nung
Antrag als PDF zum Download

Antrag 18/9299 vom 15.07.2020 — Stand: 15.11.2020

Verfeinerter Coronafahrplan für Schulen

Offe­ner Brief an die Damen und Her­ren des Aus­schuss für Bil­dung und Kul­tus des Baye­ri­schen Landtags


Sehr geehr­te Damen und Her­ren des Aus­schuss für Bil­dung und Kul­tus des Baye­ri­schen Landtags,

im obi­gen Coro­na­fahr­plan (Dring­lich­keits­an­trag vom 20.10.2020) stel­len Sie fol­gen­de For­de­rung an die Staatsregierung:

Daher wird die Staats­re­gie­rung auf­ge­for­dert zu prü­fen, wie gewähr­leis­tet wer­den kann,
dass bei Ein­schrän­kun­gen des Prä­senz­un­ter­richts die­ser prio­ri­tär für die Schülerinnen
und Schü­ler der Abschluss­jahr­gän­ge aller Schul­ar­ten sowie für die Schü­le­rin­nen und
Schü­ler in der ers­ten und vier­ten Jahr­gangs­stu­fe und in der jeweils nied­rigs­ten Jahr­gangs­stu­fe an den wei­ter­füh­ren­den all­ge­mein­bil­den­den Schu­len (ein­schließ­lich Wirt­schafts­schu­len) so lan­ge wie ver­ant­wort­bar auf­recht­erhal­ten wird.“

Ihre For­de­rung, die Abschluss­jahr­gän­ge aller Schul­ar­ten zu prio­ri­sie­ren, unter­stüt­zen wir.
Wir kön­nen jedoch nicht nach­voll­zie­hen, dass die Anfangs­klas­sen beruf­li­cher Schu­len (außer Wirt­schafts­schu­len) von Ihrer For­de­rung aus­ge­nom­men sind.

Gera­de wenn Schü­le­rin­nen und Schü­ler aus der Mit­tel­schu­le bzw. der Real­schu­le an die Berufs­schu­le wech­seln, ist es — im ers­ten Jahr sehr wich­tig, dass die­se vor Ort, also im Prä­senz­un­ter­richt sind. Der Schul­typ und die Unter­richts­wei­se (Tages- oder Block­un­ter­richt) par­al­lel zur Aus­bil­dung im Betrieb stellt eine erhöh­te Her­aus­for­de­rung für die Schü­le­rin­nen und Schü­ler dar. Hin­zu kommt, dass das ers­te Jahr bei Aus­bil­dun­gen mit gestreck­ter Prü­fung einen nicht zu unter­schät­zen­den Prü­fungs­an­teil (Teil I der Abschluss­prü­fung) dar­stellt – eine schlech­te Note beein­flusst hier nicht nur das Gesamt­ergeb­nis äußerst nega­tiv, son­dern wirkt auch sehr demo­ti­vie­rend. Die­se Prü­fung fin­det im Nor­mal­fall zwi­schen dem 12ten und 18ten Monat statt, also kurz nach dem ers­ten Schul­jahr. Wird sie im Distanz­un­ter­richt abge­hal­ten, ist dies beson­ders für schwa­che Schü­le­rin­nen und Schü­ler sehr schwierig.

Die Berufs­aus­bil­dung dau­ert im Regel­fall drei Jah­re, gute Schü­le­rin­nen und Schü­ler kön­nen sie um ein hal­bes Jahr ver­kür­zen, sie dau­ert dann also zwei­ein­halb Jah­re. Für Schü­le­rin­nen und Schü­ler mit Hoch­schul­zu­gangs­be­rech­ti­gung wird meist ein Aus­bil­dungs­ver­trag über zwei Jah­re abge­schlos­sen. Die­ser kann auch um ein hal­bes Jahr ver­kürzt werden.
Was bedeu­tet dies aber für sehr gute Schü­le­rin­nen und Schü­ler (meist Stu­di­en­ab­bre­cher)? Teil I der Abschluss­prü­fung wird im Sep­tem­ber nach dem ers­ten Jahr geschrie­ben (hier gilt obi­ges auch), Teil II Anfang Novem­ber. Für die Berufs­schu­le ist es nicht ein­fach, das hal­be Jahr Unter­richt (also sechs von zwölf Wochen) vor der Prü­fung unter­zu­brin­gen. Erschwe­rend kommt hin­zu, dass die Schü­le­rin­nen und Schü­ler nicht an der Prü­fung teil­neh­men dür­fen, wenn die Klas­se kurz vor der Prü­fung in Qua­ran­tä­ne geschickt wur­de – somit kön­nen die Schü­ler erst ein hal­bes Jahr spä­ter die Prü­fung able­gen. Dies bedeu­tet meist, dass die letz­ten zwei Wochen vor der Prü­fung kein Prä­senz­un­ter­richt für die­se Abschluss­schü­le­rin­nen und ‑schü­ler statt­fin­den kann, da das Risi­ko der Qua­ran­tä­ne sehr hoch ist.
Jetzt kann man natür­lich argu­men­tie­ren, dass die vor­zei­ti­ge Prü­fung ja „selbst­ver­schul­det“ ist und man guten Schü­le­rin­nen und Schü­lern zumu­ten kann, den gesam­ten Stoff — über drei Jah­re auf ein­ein­halb Jah­re ver­kürzt — auch allei­ne zu meistern.

Es stellt sich auch die Fra­ge,  wel­chen Weg sehr gute Schü­le­rin­nen und Schü­ler ein­schla­gen. Dies gilt vor allem für Stu­di­en­ab­bre­cher, die mehr­mals die Prü­fung in einem Teil­ge­biet, wie z. B. Höhe­re Mathe­ma­tik, nicht geschafft haben und somit für die­se Stu­di­en­rich­tung gesperrt sind: Die­se wer­den „nur“ mit einer Aus­bil­dung nicht lan­ge glück­lich sein, also wer­den sie ver­su­chen einen Meis­ter, Tech­ni­ker, Fach­wirt oder einen IHK-Pro­fes­sio­nal — oder ähn­lich z. B. IT-Pro­fes­sio­nal zu machen. Je nach Typ sind aber die zur Ver­fü­gung ste­hen­den Plät­ze gede­ckelt. Das bedeu­tet, dass nur eine bestimm­te Anzahl an jun­gen Erwach­se­nen auf­ge­nom­men wird. Hier ent­schei­den im Wesent­li­chen die Abschluss­no­te der Berufs­aus­bil­dung und die Anzahl an Berufs­jah­ren. Durch Distanz­un­ter­richt (in der ers­ten Jahr­gangs­stu­fe und vor der Prü­fung) die­ser Schü­le­rin­nen und Schü­ler ist zu erwar­ten, dass die Note ent­spre­chend nicht so gut aus­fällt und sie even­tu­ell kei­nen Platz bekommen.

Daher neh­men Sie bit­te das ers­te Jahr an beruf­li­chen Schu­len auch in den Prä­senz­un­ter­richt auf.

Es besteht sicher Kon­sens, dass eine beson­de­re För­de­rung von schwä­che­ren Schü­le­rin­nen und Schü­lern mit schlech­ten Noten wich­tig ist, jedoch  dür­fen wir auch die leis­tungs­star­ken Schü­le­rin­nen und Schü­ler nicht ver­ges­sen. Auch sie müs­sen die Mög­lich­keit haben mit ent­spre­chen­der För­de­rung sehr gute Noten zu errei­chen. Denn gera­de die­se Schü­le­rin­nen und Schü­ler machen sich nach kur­zer Zeit selbst­stän­dig oder grün­den ihre eige­ne Fir­ma und stär­ken so den Klein- und Mittelstand.

Daher den­ken Sie bit­te beim The­ma Schu­le nicht nur an Kin­der und Jugend­li­che und die jewei­li­gen Schul­ab­schlüs­se, son­dern auch an jun­ge Erwach­se­ne und die Berufsausbildung.

Mit freund­li­chen Grüßen

Micha­el NiedermairBär­bel Ebner
Schrift­füh­rerVor­sit­zen­de

Für den Arbeits­kreis für Schu­le, Bil­dung und Sport in Ober­bay­ern  (CSU AKS Obb)

 

Sommernewsletter

Lie­be Freun­de das AKS Oberbayern,

die letz­ten Mona­te haben uns alle sehr gefor­dert und unser nor­ma­les Leben stark verändert:
kei­ne rea­len Tref­fen mit Freun­den oder Fami­lie, kei­ne Ver­an­stal­tun­gen, kei­ne Kon­zer­te etc., kei­ne Par­tei­ver­an­stal­tun­gen. Und so hat es auch uns erwischt. Unse­re für März geplan­te Mit­glie­der­ver­samm­lung muss­te abge­sagt wer­den. Doch wir konn­ten sie dann spä­ter online durch­füh­ren – dan­ke an alle für die rege Teilnahme.

Wir ste­hen jetzt vor den Som­mer­fe­ri­en, die auch kei­ne nor­ma­len Feri­en sind, und sind alle gespannt, was der Herbst brin­gen wird: Wie wer­den Schu­le und Uni­ver­si­tät star­ten, wer­den wir im Prä­senz­be­trieb arbei­ten können?

Und wir haben in der Coro­na­kri­se erlebt, wie wich­tig die digi­ta­le Welt für uns gewor­den ist und es wohl auch in Zukunft blei­ben wird – auch ohne Coro­na. Des­halb wol­len wir uns als AKS ‑Obb. inten­siv mit dem The­ma „Digi­ta­les Ler­nen“ beschäf­ti­gen und unse­re Ideen und Kon­zep­te in die Arbeit der Staats­re­gie­rung im wei­ten Feld der Digi­ta­li­sie­rung der Schu­len und Hoch­schu­len einbringen.
Wir freu­en uns auf Ihre Ideen und Ihre Mitarbeit!

Für den 23.11.2020 pla­nen wir unter Vor­be­halt die Mit­glie­der­ver­samm­lung mit Neuwahlen.

Genie­ßen Sie Ihren wohl­ver­dien­ten Urlaub und blei­ben Sie gesund!

Mit freund­li­chen Grüßen
Bär­bel Ebner, AKS-Obb.

Zügigere Umsetzung der Digitalisierung im Kultusbereich ohne Zaudern und Zögern — Gespräch mit der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft

Mün­chen. „Das Gespräch mit allen Akteu­ren suchen“. Unter die­sem Leit­satz tausch­te sich der
Kom­mis­si­ons­vor­sit­zen­de der Kom­mis­si­on kultus.digital des AKS Ober­bay­ern Andre­as Maxi­mi­li­an Nol­te mit dem Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft (vbw), Bert­ram Bros­sardt und sei­nem Stell­ver­tre­ter im Amt, Dr. Chris­tof Prechtl, aus.

Moder­ne Bil­dungs­po­li­tik ist ein brei­tes Feld und betrifft alle Schul­ar­ten gleichermaßen —
ange­fan­gen bei der Grund­schu­le bis hin zu den beruf­li­chen Schu­len — waren sich alle einig. Auch
besteht Kon­sens, dass gene­rell eine zügi­ge­re Umset­zung der Digi­ta­li­sie­rung im Kultusbereich
ohne Zau­dern und Zögern erfor­der­lich ist. Die COVID-19-Pro­ble­ma­tik führ­te ein­dring­lich vor
Augen, dass eine Digi­tal­stra­te­gie aus einem Guss im Kul­tus­be­reich gebraucht wird.

Die vbw – Ver­ei­ni­gung der Baye­ri­schen Wirt­schaft e. V. ver­tritt aktu­ell 142 Mit­glieds­ver­bän­de und
44 Fördermitglieder.

Bertram Brossardt, Andreas Maximilian Nolte, Dr. Christof Prechtl

Bert­ram Bros­sardt, Andre­as Maxi­mi­li­an Nol­te und Dr. Chris­tof Prechtl

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